Produktinfos

Der Hintergrund zu Fairnille
Vanille von Fairnille
Die Vanille von Fairnille stammt von Kleinbauern aus der Sava-Region im Nord-Osten Madagaskars. Die Kleinbauern werden für ihre aufwendige und langwierige Arbeit im Ernte- und Verarbeitungsprozess verhältnismäßig gering entlohnt und leiden unter den starken Schwankungen der Vanille-Preise. Nicht selten befinden sich die Vanillebauern aus Madagaskar in großer Geldnot, obwohl ihr Produkt, die Vanille, zu den teuersten und kostbarsten Gewürzen der Welt gehört. Die internationale Wertschöpfungskette ist sehr undurchsichtig und es ist in der Regel unmöglich, eine Vanilleschote bis zu ihrem Herkunftsort, dem Kleinbauern, zurückzuverfolgen.
Fairnille schafft eine vollständig transparente Wertschöpfungskette ohne Zwischenhändler (siehe Abbildung unten). Das bedeutet, dass die Vanilleschoten direkt von Kleinbauern zu fairen Preisen von einer Gruppe von Studierenden der CURSA (Centre Universitaire Régional de la SAVA) gekauft, weiterverarbeitet und dann nach Deutschland zu einer Gruppe von Studierenden der Hochschule Darmstadt exportiert werden. Durch den Kauf einer Vanilleschote von Fairnille unterstützen sie also sowohl einerseits den ökologischen Anbau, sowie die faire Entlohnung von Kleinbauern aus der Sava-Region, als auch die Bildung von lokalen Studierenden der CURSA in Madagaskar.

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Der Ernte- und Curing-Prozess
Nach der Bestäubung der Vanille-Blüte brauchen die Schoten an der Pflanze acht bis neun Monate, um zu reifen. Nach der Ernte dauert der Curing Prozess bis hin zur verkaufsfertigen Vanilleschote noch einmal bis zu neun Monate. Als erstes werden die Schoten mithilfe der Bourbon-Methode durch starke Erhitzung im Wasser getötet. Diese lässt Enzyme frei, die Vanillin in der Schote erzeugen. Anschließend werden die Schoten zum Schwitzen bis zu zwei Wochen in dunkle, luftdichte Container eingelagert. Danach werden die Vanilleschoten circa zwei Monate lang in die Sonne gelegt, um zu trocknen und Schimmelbildung vorzubeugen. Anschließend werden die Schoten für drei bis vier Wochen an der firschen Luft - abwechselnd in der Sonne und im Schatten - getrocknet, damit im Endeeffekt eine Feuchtigkeit von 25-30% erreicht wird. Im letzten Schritt, der Konditionierung werden die Schoten in mit Wachspapier ausgelegte Boxen verpackt und darin circa ein bis zwei Monate gehalten.
Ernte- und Curing-Prozess Qualitätsstufen der Vanille

Die Forschung

Wie kann Vanille auf Madagaskar sozial und ökologisch nachhaltig angebaut werden? Das Forschungsprojekt "Diversity Turn" unter der Leitung von Prof. Dr. Jan Barkmann an der Universität Göttingen und der Hochschule Darmstadt setzt sich speziell mit dieser Fragestellung auseinander. Das von der Volkswagen-Stiftung finanzierte Projekt untersucht in den Jahren 2016 bis 2020 im Detail das Zusammenspiel von Kleinbauern und Großunternehmen, welche die Vanille aufkaufen und dann vermarkten. Erste Ergebnisse zeigen, dass eine größere Konkurrenz unter den Käufern der Vanille die Situation für die Kleinbauern erheblich verbessern würde, da diese meist - trotz der hohen Preise für Vanille - sehr arm sind. Außerdem wird die Fragestellung untersucht, wie Vanilleanbau ökologisch nachhaltiger stattfinden kann, ohne das in der SAVA-Region Madagaskars noch mehr Wald abgeholzt werden muss. Schlussendlich wollen die Forscher herausfinden, wie der Spagat zwischen mehr Nachhaltigkeit und gleichzeitig größerer Sicherheit, beziehungsweise höherer Entlohnung für die Vanille-Bauern in Madagaskar möglich sein kann.
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